Er beginnt mit einem „Willst du…“ und endet hoffentlich mit einem „Ja!“. Wenn so ein Antrag von der Herzdame oder dem Herzmann angenommen wurde, stellt sich bei den Verlobten ein unvergleichliches Glücksgefühl ein. Nicht ohne Grund gilt der Tag der Hochzeit seit jeher als einer der schönsten Tage im Leben. Schenkt man sich doch gegenseitig durch diese zeremonielle Feier traditionell ein Versprechen von Sicherheit, Geborgenheit und Zweisamkeit – ein Leben lang.
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Doch Verlobung und Hochzeit können durchaus recht kostspielige Angelegenheiten sein. Obwohl es bei diesen Zeremonien nicht vordergründig eine Rolle spielen sollte, fragt sich doch das eine oder andere Paar besorgt, wie es den finanziellen Aufwand bewältigen kann. Zu entscheiden ist dabei vor allem: Wer bezahlt was? Für gewöhnlich stellen der Verlobungsring, den heutzutage üblicherweise nur die zukünftige Braut trägt, und die Trauringe größere Posten auf der Hochzeitsrechnung dar. Wer sollte dafür aufkommen? Um diese Frage begründet zu beantworten, muss man verstehen, woher die Tradition des Ringtausches überhaupt kommt.
Der Ursprung des Ringes als Symbol und Förmlichkeit
Der Ring ohne Anfang und Ende, der an jedem Punkt neu beginnt, symbolisiert die Unendlichkeit, Hoffnung und Beständigkeit. Die förmliche Übergabe eines Ringes an die Braut als Zeichen der Bindung und der Treue entspricht einem Brauch, der spätestens seit der frühen Antike bekannt ist. Ein Verlobungsring wurde in der römischen Antike und im frühen Mittelalter der Braut auch als eine Empfängnisbestätigung für die erhaltene Mitgift verliehen. Schon mit diesem ersten Ring wurde eine Art Vertrag besiegelt. Die Braut und ihre Familie konnten sich auf eine bevorstehende Hochzeit verlassen. Nach der Hochzeit trug damals nur die Frau den Ring, der ihre Zugehörigkeit zu ihrem Mann anzeigte.
Damit nicht nur die Frau ein Zeichen der Bindung und Zugehörigkeit an ihren Mann trägt, entstand mit der Zeit der Brauch des Ringtausches bei der Hochzeitszeremonie. Dieser wird direkt nach dem Hochzeitsversprechen vollzogen. Heute sind Ringe also ein beiderseitiges Zeichen von Verbundenheit. Dennoch geht der Austausch der Trauringe vornehmlich auf eine Tradition zurück, in der nur ein Ring vom Besitz des Mannes in den der Frau überging. Deshalb werden die Ringe, sowohl der Verlobungsring als auch die Trauringe für beide Partner, traditionellerweise vom Bräutigam bezahlt. Die Mitgift und die Hochzeit wurden dafür traditionell von der Familie der Braut übernommen.
Traditionelle Kostenteilung oder gemeinsames Projekt?
Historisch gewachsen ist die Tradition, dass nahezu alle Kosten, die bei der Hochzeit entstehen, vom Brautvater bzw. von der Familie der Braut bezahlt wurden. Davon ausgenommen war die Ausstattung des Bräutigams (Anzüge etc.), die Morgengabe (das Geschenk für die Braut), der Brautstrauß und die Trauringe. Diese wurden vom Bräutigam und seiner Familie übernommen. Auch den Verlobungsring bezahlte der Bräutigam vorab. Nicht nur aus traditionellen Gründen, sondern auch, weil er ja eng mit dem Heiratsantrag verbunden ist, der in seiner offiziellen Form auch noch heute oft vom Mann gestellt wird.
Diese außerordentlich ungleiche Kostenaufteilung wurde und wird mit der Zeit fairerweise mehr und mehr aufgebrochen. Heute ist es üblich, dass die Kosten für die Hochzeit auf die Familien beider Partner zu annähernd gleichen Teilen umgelegt werden. So kommt die Familie des Bräutigams zusätzlich auf für alle Gebühren, die beispielsweise beim Standesamt oder der Kirche anfallen, für die Übernachtungen von Helfern und Gästen von außerhalb und für die Flitterwochen inklusive aller Reisekosten. Zumindest die Wahl der Trauringe ist in heutiger Zeit eher ein gemeinsames Projekt, das eng mit der Vorfreude auf den großen Tag verbunden ist. Zusammen suchen sich die Verlobten Ringe aus, die Beiden gefallen und beide tragen werden.
