Glückwunsch, der große Tag liegt hinter Ihnen. Sie sind nun Mann und Frau, sollen sich in guten und schlechten Zeiten beistehen, bis der Tod Sie scheidet. Dieser Augenblick löst bei einigen Leuten Erleichterung aus, bei anderen dagegen hat es genau den umgekehrten Effekt: Es treten Zweifel auf, die Stimmung sinkt in den Keller und ein Gefühl der Leere kommt auf. Diese Phase bezeichnet man als „Hochzeitsblues“ und er kommt bei vielen Paaren vor. Der Hochzeitsblues hat leider nichts mit einem schönen Lied zutun, sondern ist ein bekanntes Phänomen der Post-Hochzeit-Depressionen. Wie Sie ihn vermeiden oder überwinden, erfahren Sie im Anschluss.
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Was ist der Hochzeitsblues?
Von der Hochzeit hat jeder Mensch einmal geträumt - womöglich bereits als Kind. Man stellt sich diesen Tag wie in Filmen vor: Groß, pompös, mit vielen Gästen, Tauben, Rosen und allem Drum und Dran. In Wahrheit ist die Hochzeit allerdings eher ein Kontrast zwischen Realität und Traum. Nicht immer läuft alles nach Plan, wenn es um den großen Tag geht. Und nur selten wird die Feier genauso schön wie im Traum. Der größte Schock kommt allerdings danach: Denn nach der Hochzeit verändert sich das Leben nicht schlagartig - große Enttäuschung macht sich breit. Dieses Gefühl ist mit dem des Schul-, Abi- oder Studiumabschlusses zu vergleichen: Man hat nicht eine Laufbahn vollendet, sondern ist vom Sprungbrett in ein neues Leben eingetreten.
Dass Sie Ihre Hochzeit seit Monaten oder gar einem Jahr planen, hilft der ganzen Situation nicht. Die eigene Hochzeit ist ein Projekt fürs Leben. Nie zuvor mussten Menschen innerhalb kürzester Zeit so viele Dinge planen und Details ausarbeiten, damit am besagten Tag alles perfekt ist. Und dann ist alles innerhalb von Stunden vorbei. Dass nach so viel Stress und Aufregung ein Gefühl der Leere eintritt, ist völlig normal. Es fehlt die Hochzeitsstimmung, die freundlichen Gesten aller Beteiligten, Menschen, die man seit Jahren nicht gesehen hat. Das Hochzeitspaar stand monatelang im Mittelpunkt und war das Zentrum der Aufmerksamkeit, dann muss man plötzlich auf den Boden der Tatsachen zurückkehren und akzeptieren, dass sich die Welt nicht mehr um die eigene Person dreht.
Zu allem Übel schleichen sich unpassende Gedanken ein: Statistiken zum Beispiel, die besagen, dass jede zweite Ehe in einer Scheidung endet oder ob man nach einer Scheidung noch eine neue Liebe findet. Auch wenn diese Gedanken normal in der Periode des Hochzeitsblues sind und er meist nur wenige Tage nach der Feier auftreten kann, dauert es viel länger, bis er wieder verschwindet. Meist vergehen Monate, bis das Brautpaar oder einer der beiden die Situation überwunden hat und sich über die neue Lebenssituation freuen kann. Wichtig ist es in diesem Fall, den Ursachen des moralischen Tiefs auf die Spur zu gehen und ihn effektiv zu bekämpfen.
Die Probleme nach dem Hochzeitsblues
Der Hochzeitsblues wurde erfolgreich überwunden, man hat die neue Situation erkannt und erfolgreich ermittelt, wie man mit ihr leben kann. Doch ein Jahr nach der Hochzeit beginnen die Probleme. Die Beziehung ist nicht mehr dieselbe, die Macken des Partners treten hervor und man weiß nicht mehr genau, ob die Beziehung noch Sinn macht. Umfragen zeigen, dass ein Jahr nach der Hochzeit die schwerste Phase für ein Ehepaar beginnt. Die Stimmung für das anstehende Jubiläum ist im Keller und beide Seiten sind von der Situation sichtlich genervt. Jetzt wird die Beziehung erstmals getestet.
Der Grund dafür ist simpel: Die (eheliche) Partnerschaft diente vor vielen Jahren in erster Linie der Familiengründung und Existenzgründung. Heute sind Frauen dagegen berufstätig, alleinerziehende Väter keine Seltenheit und Patchworkfamilien keine Notwendigkeit mehr. Menschen müssen dementsprechend lernen, dass sich nach einer Hochzeit womöglich nicht viel ändern wird beziehungsweise die Situation nicht so sein wird, wie sie es sich vorstellen.
Es gibt viele Grundprobleme, die unnötig an der Liebe zerren und vermeidbar sind. Die zuvor angesprochenen falschen Erwartungen sind ein Grund, hinzu kommen hohe Ansprüche an die Qualität des Partners oder unrealistisch hohe Erwartungen. Ein weiterer Beziehungskiller ist der Stress: Wenn beide Seiten gereizt sind, kommt es häufig und schnell zum Streit. Gestresste Menschen haben meist auch weniger Lust auf Sex. All diese Elemente zusammen setzen eine Abwärtsspirale in Gang, bei der die Liebe auf der Strecke bleibt. Angesichts einer sich veränderten Arbeitswelt, die immer mehr von den Menschen verlangt, bleibt weniger Zeit übrig, um private Probleme zu lösen.
Viele Menschen lösen das Rätsel, indem sie voreilig das Handtuch werfen. Menschen sind heute weniger bereit, schlechte Zeiten miteinander zu durchleben. Um die Beziehung aufrecht zu erhalten, sollte das Paar alle Probleme für einen Moment ignorieren. Suchen Sie vergangene Orte auf, an denen Sie viel Spaß hatten, um romantische Gefühle wiederzuerwecken. Nehmen Sie sich Urlaub und verbringen Sie Zeit an einem fernen Ort miteinander oder laden Sie den Partner zu einem Date ein: Ob in einem romantischen Restaurant, am See, im Park oder ein Candle-Light-Dinner zu Hause. Es spielt keine Rolle, wie Sie das Date angehen, es sollte romantisch sein und beide Seiten vom Beziehungsstress ablenken.