Ein jedes Hochzeitspaar wünscht sich doch ganz sicher am Liebsten Eheringe, die absolut einzigartig und nur von höchster Qualität sind. Schließlich sollen die Trauringe doch das gesamte Leben halten, weshalb diese aus einem hochwertigen Metall gefertigt sein sollten. Die Qualität eines Trauringes ist von einigen aufwendigen Fertigungsverfahren abhängig.
Inhaltsverzeichnis
Welche Metalle gibt es?
Bei vielen Herstellern von Trauringen steht am Anfang der Herstellung eines Trauringes die Metallschmelze. So werden in einem speziellen Schmelzofen diverse Metalle miteinander zu einer Legierung verschmolzen. Hierfür werden unter anderem zum Beispiel Platin, Gold, Palladium und einige andere Edelmetalle verwendet. Je nach Mischung entstehen daraus verschiedene Metall-Legierungen:
- Platin 950
- Platin 600
- Gelbgold
- Rotgold
- Weißgold
- Graugold
- Gold 750
- Gold 585
- Gold 375
- Gold 333
- Palladium 950
- Palladium 585
Platin 950 ist das wohl am Besten geeignete Metall für weiße Eheringe. Bei Platin 600 handelt es sich um ein noch recht neuartiges Metall, welches etwas dunkler ist als Platin 950. Gold 750 ist sehr hochwertig und auch sehr schwer, wirkt aber am edelsten. Sehr bewährt haben sich in der Vergangenheit Trauringe aus Gold 585. Noch recht unerforscht ist das Gold 375. Zwar können Trauringe auch aus Gold 333 gefertigt werden, doch ist dies nicht zu empfehlen. Palladium ist eine echte Alternative gegenüber Weißgold 750 oder Weißgold 585. Palladium 950 weist eine dunkelgraue Farbe auf. 585er Palladium ist eine sehr preisgünstige Legierung.
Das Endprodukt der Schmelze sind Barren, die anschließend mit Wasser gekühlt werden.
Herstellung der Rohlinge
Der Goldschmied wird aus den gegossenen Barren Rohlinge für die Trauringe fertigen, indem der Gold-, Platin- oder Palladiumbarren mehrfach gewalzt wird, bis er die Breite der Ringe erreicht hat. Im Anschluss daran werden die Rohlinge auf die Ringgröße angepasst. Dieser Arbeitsschritt nennt sich Aufdrehen. Hierbei wird der Ring auf die korrekte Größe gearbeitet. Sowohl durch das Walzen als auch durch das Härten erhält der Ring noch einmal eine höhere Härte.
Entstehung der endgültigen Form
Ist der Rohling erst gefertigt, muss er anschließend auf der Drehbank in seine eigentliche Form gebracht werden. Hierfür wird auf der Drehbank das gewünschte Profil gefertigt. Wünscht sich das Hochzeitspaar ganz besondere Trauringe in zwei Farben, so werden hierfür zwei verschiedene Metallrohlinge durch Sintern untrennbar miteinander verbunden. Wie bei vielen anderen Arbeiten kann auch bei der Herstellung von Trauringen keineswegs auf Handarbeit verzichtet werden. Um ein perfektes Ergebnis zu erzielen, bedarf es allerdings der Kompetenz und des Könnens eines Goldschmiedemeisters. Er ist in der Lage, durch seine Erfahrungen etwa feine Unebenheiten zuverlässig zu entfernen.
Die Handarbeit des Diamantfassers
Zwar gibt es in der heutigen Zeit durchaus auch Trauringe, bei denen der Ring der Frau keinen Edelstein besitzt. Allerdings legen die meisten Brautpaare durchaus noch großen Wert auf einen Diamanten. Für das Einsetzen eines Edelsteins werden modernste Maschinen eingesetzt, um die optimale Position des Edelsteins zu bestimmen. Wurde die Position der Steineinfassung festgelegt, wird an dieser Stelle die Steineinfassung gefräst, wobei hier exakt gearbeitet werden muss. Wurde die im Mikro-Millimeter-Bereich befindliche Steineinfassung gefräst, beginnt schon die Arbeit des Diamantfassers.
Der oder die Diamanten werden durch den Diamantfasser allesamt von Hand in den Ring eingelassen. Hierfür verwendet er sehr stark vergrößernde Mikroskope, durch die ihm die Arbeit enorm erleichtert wird. Um zu prüfen, ob der Stein auch wirklich sicher im Ring eingefasst wurde und nicht herausfallen kann, haben die großen Manufakturen einige spezielle Tests entwickelt.
Echtheit besiegelt
Ist der Eheringe soweit fertig, folgt als vorletzter Schritt die Gravur. Hierbei werden das Logo des Herstellers, die Metallpunzierung und auch die Qualität des Edelsteins eingraviert. Durch die Metallpunzierung wird die Qualität des Edelmetalls angegeben, die Edelsteingravur wiederum stellt das Gewicht sowie die Qualität des Edelsteins dar. Auf Wunsch wird vom Hersteller der Trauringe aber auch beispielsweise ein Trauspruch oder die Namen des Brautpaares in die Ringe eingraviert.
Finishing
Als letzten Arbeitsschritt nach dem Gravieren der Trauringe folgt die Politur. Je nach Wunsch werden die Ringe von den Polierern wahlweise auf Hochglanz poliert oder mattiert. Für eine matte Oberfläche gibt es verschiedene Beschaffenheiten:
- sandmatt
- kratzmatt
- seidenmatt
- gehämmert
Die sandmatte Oberfläche entsteht durch Sandstrahlen der Trauringe. Seidenmatt hingegen werden die Ringe durch das Bürsten oder das Schmirgeln der Ringe. Die kratzmatte Oberfläche entsteht durch das stetige, kreisförmige Bürsten der Oberfläche. Bei der gehämmerten Oberfläche kommen zahlreiche Vertiefungen und Dellen zum Einsatz.
