Hochzeitstraditionen und -spiele, bei denen Braut und Bräutigam sich so richtig ins Zeug legen, sind ein Muss auf jeder Hochzeitsfeier. Sie sind ein Höhepunkt nicht nur für die frischgebackenen Eheleute, sondern auch für ihre Gäste. Wir stellen Ihnen auf traumtrauringe.de 3 ausgefallene Hochzeitsbräuche aus aller Welt vor, damit der wichtigste Tag im Leben um ein paar amüsante Highlights und unvergessliche Momente reicher wird.
Inhaltsverzeichnis
Das Konzept von Hochzeit und Ehe beruht zwar auf einer jahrhundertealten Tradition, doch deshalb muss die Hochzeitsfeier noch lange nicht altbacken und verstaubt sein. Der Blick in andere Kulturkreise lohnt sich deshalb bei der Partyplanung. Warum nicht auch ein paar unkonventionelle, romantische oder amüsante, Hochzeitsbräuche aus aller Welt bei der eigenen Hochzeitsfeier vorbereiten? Die weitverbreitete Tradition etwas Altes, etwas Neues, etwas Geliehenes und etwas Blaues bei der Hochzeit zu tragen, kann ja trotzdem auch umgesetzt werden. Aber wie wäre es mal mit
- etwas Französischem,
- etwas Indischem oder
- etwas Russischem?
1. Strumpfband versteigern – schöne Aussichten in Frankreich
In Frankreich ist es ein üblicher Brauch, dass die Braut vor den versammelten Hochzeitsgästen ihr Kleid lüftet – selbstverständlich nur bis zum Strumpfband. Dieses soll nämlich versteigert werden. Während die Gäste sich in einem großen Kreis um die mutige Braut drängen, zieht diese ihr langes Hochzeitskleid Stück für Stück nach oben. Für die Aussicht auf mehr nacktes Bein bieten die Gäste, vor allem die männlichen, möglichst viel Geld. So ist es an der Braut zu entscheiden, wann genug geboten wurde, um die nächsten Zentimeter aufzudecken. Das Spiel endet schließlich mit der Versteigerung des Strumpfbands der Braut. Der Höchstbietende darf sich über ein frivoles, kleines Andenken an die Hochzeitsfeier freuen.
Das Versteigern des Strumpfbandes mag etwas pikant wirken, doch bei entspannten Gästen und Freunden sorgt es definitiv für Stimmung und lockert die Feier auf. Obendrein bringt diese kleine Spielerei einen nicht zu vernachlässigenden Gewinn. Durch die großzügigen Gebote von Verwandten und Freunden kann die strapazierte Hochzeitskasse des jungen Ehepaares um eine gute Summe entlastet werden. Ein bisschen Mut lohnt sich also.
2. Sieben Schritte und viermal ums Feuer – Hochzeit auf Indisch
„Sie/Er wird den Knoten knüpfen“, so sagt man in Indien, wenn jemand im Begriff ist, zu heiraten. Das sogenannte „Verknoten“ ist ein zentrales Ritual bei jeder indischen Hochzeit. Direkt nach der Zeremonie verknoten die Frauen den Sari der Braut mit dem Schal des Bräutigams. Auf diese Weise aneinander geknotet, muss das Brautpaar später viermal um ein Feuer gehen und danach sieben Schritte in Richtung Norden machen. Diese Tradition heißt Saptapadi, die „sieben Schritte“, und spielt bei einer indischen Hochzeit die wichtigste Rolle.
Für europäische Verhältnisse erscheint der Brauch möglicherweise etwas abenteuerlich, doch im Grunde ist er ganz besonders romantisch. Das Verknoten und gemeinsame Umrunden des Feuers stehen symbolisch für die feste Verbindung und für den gemeinsamen Weg, der betreten wurde. Das viermalige Umrunden soll vier gemeinsame Ziele der Ehe verdeutlichen: auf dem rechten Weg bleiben, finanzielle Stabilität, Fortpflanzung (oder andere gemeinsame Wünsche) und Befreiung der Seele. Die sieben Schritte wünschen den jungen Eheleuten eine glückliche Ehe, in der sieben Dinge besonders wichtig sind: Nahrung, Kraft, Wohlstand, Glück, Verständnis, Nachkommen und ein langes harmonisches Leben.
3. Schuhraub in Russland – die Braut als Cinderella
In Russland darf sich die Braut bei der Hochzeit mal wirklich wie eine Prinzessin fühlen. Nicht nur wegen des hübschen Kleides, sondern auch weil sie während der Feier einen Schuh verliert – wie Cinderella. Noch vor dem ersten Tanz des Hochzeitspaares tauchen ein paar als fahrendes Volk verkleidete Gäste auf, spielen Musik und machen Späße. Einer von ihnen schleicht sich unter den Tisch und stielt der Braut einen Schuh. Die Braut ist in das Geschehen eingeweiht. Nach einer Weile „bemerkt“ sie den Verlust des Schuhs und tut ganz überrascht und erschrocken. Ohne Schuh kann das Brautpaar seinen ersten Tanz nicht antreten!
Auch diese Tradition zielt darauf ab, auf charmante Weise die Finanzen des Brautpaares aufzustocken. Deshalb wird nach kurzem Suchen des Schuhs dieser von den Banditen zurückgekauft. Dabei müssen die Hochzeitsgäste solange bieten, bis der Schuhdieb sich zufrieden und den Schuh zurückgibt. Erst dann werden Braut und Bräutigam zu ihrem ersten Tanz gebeten. Üblicherweise wird von jedem Gast beim Zurückkaufen des Schuhs nur eine kleine Summe erwartet. Größere Summen werden hingegen belohnt, indem die Trauzeugen dem großzügigen Spender einen Wunsch erfüllen müssen. Damit werden gleichzeitig die Trauzeugen „bestraft“, denn sie hätten den Verlust des Schuhs gar nicht erst zulassen dürfen.
