Niemand denkt bei der Hochzeit an eine Scheidung. Natürlich weiß jedes Paar, dass die Scheidungsquote in Deutschland genauso hoch ist, wie im restlichen Europa. Doch man selbst fühlt sich gewappnet vor diesem unglücklichen Ausgang der Beziehung. Schwebt man doch auf Wolke 7, wenn man die Trauringe endlich tauscht. Das ist auch gut so. Dennoch machen sich viele Paare Gedanken, was im Falle einer Scheidung wohl auf sie zukommt. Wer noch nicht ganz sicher ist, ob er heiraten möchte, wird dieses Thema vielleicht mehr vor Augen haben. Deswegen beschäftigen wir uns in den nächsten Ratgeber-Beiträgen mit dem Thema Trennung – sowohl auf emotionaler als auch auf rechtlicher Ebene. Heute beginnen wir mit den wichtigsten Fakten rund um das Thema Scheidung.
Inhaltsverzeichnis
Scheidung oder Annullierung der Ehe?
Das Gerücht, dass man eine sehr kurze Ehe einfach annullieren lassen kann, ohne den aufwendigen Scheidungsprozess zu durchlaufen, ist nicht richtig. Leider kommt es immer wieder vor, dass manche Ehen nur sehr kurz halten. Das kann ganz unterschiedliche und tragische Gründe haben. Wer seinen Ehepartner in der Hochzeitsnacht mit einem Anderen erwischt, wird sicherlich kein Interesse an dieser Beziehung mehr haben. Auch in solchen seltenen, aber tragischen Fällen kann die Ehe nicht einfach annulliert werden.
Quote der Scheidungen in Deutschland
Die Scheidungsquote in Deutschland liegt derzeit bei ca. 43 %. Diese Zahl stammt aus dem Jahr 2014. Seit den 60er Jahren konnte man einen klaren Anstieg der Scheidungsraten sehen. Lag damals der Prozentsatz der geschiedenen Ehen noch bei ca. 10 %, stieg diese Quote bis ins Jahr 2000 auf über 50 % aller Ehen, die geschieden wurden. Damit war das Maximum der Scheidungen in Deutschland erreicht. Die meisten Ehen werden nach sechs bis zehn Jahren geschieden. Hier liegt der Anteil bei ca. 24 %. Danach flacht die Kurve wieder ab und sinkt auf ca. 11 % nach 21 bis 25 Jahren Ehe. Ab einer Ehedauer von 26 Jahren kann man einen kleinen Anstieg der Scheidungsraten sehen.